Migräne ist Physik im Kopf, die sich mit Physik bekämpfen lässt. So sagt zumindest ein Berliner Physiker der sich schon seit längerer Zeit mit Kopfschmerzen auseinandersetzt. In seinen Kopf schwirren schon Bilder und Visionen wie man zukünftig Migräne zumindest lindern kann.
Wer kennt Migräne nicht? Leider ist Migräne mittlerweile eine Volkskrankheit. Mediziner suchen schon seit langem nach einem wirksamen Medikament gegen Migräne, da Millionen Bürger darunter leiden.
Jetzt soll die Physik das Problem lösen.
Jede vierte Frau und jeder zwölfte Mann plagt sich des häufigern mit Migräne herum. Was sich genau bei den Migräneanfällen abspielt haben jetzt Forscher beim Workshop „Physik der Migräne“ versucht zu verstehen.
Viele Kopfschmerzattacken haben charakteristische Vorboten. Zum einen treten Lichtblitze im Sehfeld auf, zum anderen können sogar Sprachstörungen auftreten.
Migräne ist Physik im Kopf
Schon seit ein paar Jahren ist diese Migräneaura bekannt. Die Migräne wird dabei von Erregungshemmungen im Kopf hervorgerufen und die “elektrische” Spannung sackt in der Nervenzellen ab. Zwar brauchen wir diese Depolarisation, damit die Neuronen überhaupt funktionieren, aber wenn sie zu lange anhält, gleicht die Deplarisation einem Dominoeffekt. Benachbarte Zellen werden auch gehemmt. Diese Welle der Hemmung pflanzt sich verhältnismäßig schnell im Gehirn fort.
Weltweit sind Forscher damit beschäftigt diese “Lawine im Kopf” besser zu erforschen um damit eine Therapiemöglichkeit für Migräne zu finden. Die Physiker und Forscher haben jetzt herausgefunden, dass nicht wie bisher angenommen eine ganze Gehirnhälfte betroffen ist, sondern nur wenige Prozent der Hirnrinde.
In Computersimulationen hat der Physiker Dahlem jetzt ein Mittel gefunden, die rollende “Lawine im Gehirn” zu stoppen. Der PC ließt die physikalischen Werte der Welle und sendet dann eine künstlich erzeugte Gegenwelle. Somit wird die Welle gestoppt, zumindest theoretisch.
Erste praktische Test gab es bereits dazu. Leider kann man die Welle auch beschleunigen, wenn man eine “falsche” Gegenwelle erwischt. Bleibt für alle Migränepatienten zu hoffen, dass dieses Verfahren bald ausgereift ist und wir eine wirksame Therapie gegen Migräne haben.
Quelle: welt.de