Infrarotheizung mit PV – Effizient, nachhaltig und zukunftsorientiert heizen

Infrarotheizung mit PV – Effizient, nachhaltig und zukunftsorientiert heizen

Immer mehr Hausbesitzer beschäftigen sich mit der Frage, wie sie ihre Heizkosten senken, gleichzeitig die Umwelt schonen und sich unabhängiger von fossilen Energieträgern machen können. Eine besonders interessante Lösung ist die Kombination aus einer Infrarotheizung mit Photovoltaikanlage (PV). Diese Heizungsform nutzt den selbst erzeugten Solarstrom, um angenehme Strahlungswärme zu erzeugen, die dem Prinzip der Sonnenstrahlung ähnelt. Im Gegensatz zu klassischen Heizungen, die primär die Raumluft erwärmen, arbeitet die Infrarotheizung mit Wärmewellen, die direkt Gegenstände, Wände und Personen im Raum aufheizen. Dadurch entsteht ein sehr behagliches Klima, das sich deutlich von der herkömmlichen Konvektionswärme unterscheidet.

Doch wie effizient ist die Kombination aus Infrarotheizung und PV wirklich? Wie berechnet man den Stromverbrauch von Infrarotheizungen und wie schneidet sie im Vergleich zu Wärmepumpen, klassischen Stromheizungen sowie Öl- und Gasheizungen ab? Im Folgenden erhältst du einen umfassenden Überblick, der dir eine fundierte Entscheidungsgrundlage bietet.Hier finden Sie weitere Infos zu anderen Heizungen.

Funktionsweise einer Infrarotheizung mit PV

Eine Infrarotheizung ist ein elektrisches Heizsystem, das elektrische Energie direkt in Wärmestrahlung umwandelt. Diese Strahlung wird von Oberflächen, Wänden und Menschen im Raum aufgenommen und wieder abgegeben. Die Wärme verteilt sich dadurch gleichmäßig und sorgt für ein angenehmes Klima, ohne Staub aufzuwirbeln oder die Luft auszutrocknen.

Wird die Infrarotheizung mit Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben, kann der Eigenverbrauch des Solarstroms gezielt zur Deckung der Heizlast genutzt werden. An sonnigen Tagen in der Übergangszeit können ganze Räume nahezu autark beheizt werden, ohne dass Strom aus dem Netz bezogen werden muss. Überschüssiger Solarstrom kann zudem in einem Batteriespeicher zwischengespeichert werden, sodass auch in den Abendstunden ein Teil des Heizbedarfs gedeckt wird.

Berechnung des Stromverbrauchs einer Infrarotheizung

Wer sich für eine Infrarotheizung interessiert, möchte natürlich wissen, wie hoch der Stromverbrauch ist. Grundsätzlich hängt der Verbrauch von drei Faktoren ab: der benötigten Heizleistung pro Raum, der Betriebsdauer und der Energieeffizienz des Gebäudes.

Die Heizleistung einer Infrarotheizung wird in Watt angegeben. Eine Faustregel lautet: Für gut gedämmte Räume sind ca. 50 bis 70 Watt pro Quadratmeter erforderlich, für schlechter gedämmte Räume entsprechend mehr.

Ein Beispiel:

  • Ein 20 m² großer, gut isolierter Raum benötigt etwa 1.200 Watt Heizleistung (20 m² × 60 Watt).

  • Läuft die Heizung im Winter durchschnittlich 6 Stunden pro Tag, ergibt sich ein Tagesverbrauch von 7,2 kWh (1,2 kW × 6 h).

  • Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh entspricht das Kosten von rund 2,16 € pro Tag.

Auf den Monat gerechnet wären das rund 65 €, sofern keine PV-Anlage den Strom liefert. Wird jedoch ein Großteil des Stroms selbst erzeugt, reduzieren sich die laufenden Kosten erheblich, da selbst erzeugter Solarstrom in der Regel deutlich günstiger ist als Netzstrom. Hier findest Du auch einen Infrarotheizungsrechner

Vergleich mit anderen Heizsystemen

Damit du die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Infrarotheizung mit PV besser einordnen kannst, lohnt sich ein Vergleich mit gängigen Heizungsarten wie Wärmepumpen, klassischen Stromheizungen sowie Öl- und Gasheizungen.

  1. Infrarotheizung mit PV

  • Vorteile: Sehr geringe Investitionskosten, einfache Installation, nahezu wartungsfrei, direkte Nutzung von Solarstrom, behagliche Wärme.

  • Nachteile: Strombedarf kann bei unsanierten Gebäuden hoch sein, Effizienz hängt stark von Dämmung und PV-Ertrag ab.

  • Geeignet für: Gut gedämmte Häuser, Passivhäuser, Ferienhäuser oder zur Unterstützung als Zusatzheizung.

  1. Wärmepumpe

  • Wärmepumpen nutzen Umweltwärme (aus Luft, Erde oder Wasser) und wandeln sie über einen Kompressor in Heizwärme um. Der große Vorteil ist der hohe Wirkungsgrad: Für 1 kWh Strom können 3 bis 5 kWh Wärme erzeugt werden (Jahresarbeitszahl 3–5).

  • Vorteile: Sehr effizient, förderfähig, umweltfreundlich, niedrige Heizkosten im Vergleich zu Öl oder Gas.

  • Nachteile: Höhere Investitionskosten, aufwändige Installation, Effizienz sinkt bei sehr niedrigen Außentemperaturen (v. a. bei Luft-Wärmepumpen).

  • Geeignet für: Neubauten, sanierte Altbauten mit Fußbodenheizung.

  1. Klassische Stromheizung (Konvektor, Nachtspeicher)

  • Diese Heizungen arbeiten ebenfalls mit Strom, erwärmen jedoch primär die Raumluft.

  • Vorteile: Günstige Anschaffung, einfach zu installieren.

  • Nachteile: Sehr hoher Stromverbrauch, keine effiziente Nutzung des Stroms, kaum für Dauerbetrieb geeignet.

  • Geeignet für: Nur als Übergangslösung oder Zusatzheizung.

  1. Ölheizung

  • Ölheizungen waren lange Standard, gelten jedoch inzwischen als wenig zukunftssicher. Sie verursachen hohe CO₂-Emissionen und sind stark von Ölpreisen abhängig.

  • Vorteile: Hohe Heizleistung, unabhängig vom Gasnetz, Brennstoff kann gelagert werden.

  • Nachteile: Hohe laufende Kosten, steigende CO₂-Abgaben, umweltschädlich, hohe Investitions- und Wartungskosten.

  • Geeignet für: Eher ältere Bestandsgebäude, langfristig aber nicht nachhaltig.

  1. Gasheizung

  • Gasheizungen sind in Deutschland nach wie vor weit verbreitet, da sie relativ günstig in der Anschaffung sind und effizient arbeiten können.

  • Vorteile: Hohe Effizienz, relativ niedrige Anschaffungskosten, schnelle Wärmebereitstellung.

  • Nachteile: Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Gaspreisen, steigende CO₂-Abgaben, begrenzte Zukunftsfähigkeit.

  • Geeignet für: Altbauten, sofern keine alternative Lösung möglich ist.

Kostenvergleich – ein Überblick

Die reinen Anschaffungskosten für eine Infrarotheizung liegen weit unter denen einer Wärmepumpe oder Gasheizung. Während eine Infrarotheizung pro Raum oft nur wenige hundert Euro kostet, muss man für eine Wärmepumpe oder eine neue Gasheizung mit mehreren zehntausend Euro rechnen.

Bei den laufenden Kosten sieht es anders aus: Eine Wärmepumpe ist im Dauerbetrieb oft günstiger, da sie mit derselben Strommenge ein Vielfaches an Wärme erzeugt. Die Infrarotheizung mit PV kann jedoch besonders dann konkurrenzfähig sein, wenn ein großer Teil des Stroms selbst erzeugt und gespeichert wird. Bei hoher Eigenverbrauchsquote kann die Kombination unschlagbar günstig und gleichzeitig nachhaltig sein.

Ökologische Aspekte und Zukunftssicherheit

Ein entscheidender Vorteil der Infrarotheizung mit PV ist die Nachhaltigkeit. Während Öl- und Gasheizungen auf endliche Rohstoffe angewiesen sind und durch CO₂-Abgaben zunehmend teurer werden, basiert die Infrarotheizung auf erneuerbarer Energie. Photovoltaikanlagen produzieren emissionsfreien Strom, und die Kombination mit einer Infrarotheizung ermöglicht eine klimafreundliche Wärmeversorgung, die weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen ist.

Besonders in Kombination mit einem Batteriespeicher kann ein hoher Autarkiegrad erreicht werden. Tagsüber erzeugter Solarstrom wird gespeichert und steht am Abend oder in der Nacht für den Betrieb der Infrarotheizung zur Verfügung. Damit lässt sich die Eigenversorgung deutlich steigern.

Fazit: Infrarotheizung mit PV – eine smarte Lösung für die Zukunft

Die Kombination aus Infrarotheizung und Photovoltaikanlage ist eine attraktive Option für alle, die nachhaltig, flexibel und kosteneffizient heizen möchten. Sie punktet vor allem durch niedrige Anschaffungskosten, einfache Installation und die direkte Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom. Der Stromverbrauch lässt sich leicht berechnen und durch eine gute Dämmung sowie eine ausreichend dimensionierte PV-Anlage erheblich reduzieren.

Im Vergleich zu klassischen Stromheizungen ist die Infrarotheizung effizienter und angenehmer im Raumklima. Gegenüber Wärmepumpen kann sie bei niedrigen Investitionskosten eine gute Alternative darstellen, insbesondere wenn viel eigener PV-Strom zur Verfügung steht. Öl- und Gasheizungen geraten dagegen zunehmend ins Abseits, da sie nicht nur umweltschädlich sind, sondern auch durch steigende CO₂-Abgaben immer teurer werden.

Wer also über eine Photovoltaikanlage verfügt oder deren Anschaffung plant, sollte die Infrarotheizung unbedingt als Heizlösung in Betracht ziehen – sei es als Haupt- oder Zusatzheizung. Sie bietet die Chance, unabhängiger von Energieversorgern zu werden, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig ein behagliches Wohnklima zu genießen.

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